2024-1

Liebe Leserinnen und Leser,

Sie lesen gerade die erste Ausgabe der Getränkezeitung des Jahres 2024 und wir können sagen: Es hat sich bereits viel getan im ersten Quartal.

Intensiv haben wir uns im Verband mit der EU-Verpackungsverordnung, manche von uns mit dem Lieferkettengesetz oder der Herkunftskennzeichnung für Fruchtsäfte beschäftigt. Die mit Anfang des Jahres in Kraft getretene verpflichtende Mehrwegquote ist in den Getränkestraßen der Lebensmittelgeschäfte überall sichtbar – besonders etwa die brandneuen Rücknahmestationen bei den Diskontern.

Gerade erst konnten Walter Scherb und ich in einem Journalisten-Fachgespräch die Schwerpunkte unserer Arbeit als Verband darstellen und die Chancen und Herausforderungen der Branche herausarbeiten. Dies sind vor allem die Vorbereitungen zum Einwegpfand, die Umsetzung der Mehrwegquote, der Tethered Caps-Vorgaben – und dies alles im Lichte der nach wie vor angespannten Kostensituation und des durchwegs kompetitiven Umfelds.

Auf Basis einer Risikoeinschätzung sehen wir als Verband speziell die anhaltende Zuckerdiskussion als große Herausforderung. Es gibt Beispiele in Europa, dass im Windschatten dieser Diskussion auch Rufe nach neuen Steuern oder weiteren Werbeverboten laut werden, die teilweise auch umgesetzt werden.

Wir werden uns diesem Thema zuwenden und dabei auf die Expertise aus dem Fachverband der Lebensmittelindustrie und dem Forum Ernährung heute (f.eh) stützen. Der Zeitpunkt dafür ist jetzt: Wir stehen vor Wahlen auf EU- und nationaler Ebene, die neuen Kräfteverhältnisse in Brüssel/Straßburg und Wien werden vermutlich weitere Dynamik ins Thema bringen. Außerdem endet im nächsten Jahr die Brancheninitiative der alkoholfreien Erfrischungsgetränkeindustrie, nämlich die freiwillige Reduktion des zugesetzten Zuckers bzw. des Kaloriengehalts im Portfolio der alkoholfreien Erfrischungsgetränke um weitere 15 Prozent (im Zeitraum 2015 – 2025). Auch dazu werden wir zeitgerecht eine Weiterentwicklung dieser Initiative erarbeiten, den Gremien des Verbands vorstellen und entsprechend nach innen und außen kommunizieren.

Naturgemäß nimmt in dieser Ausgabe der Getränkezeitung der Rückblick auf die Entwicklungen in den von Getränkeverbänden erhobenen Kategorien einen erheblichen Teil ein. Im Wesentlichen lässt sich sagen, dass 2023 fast durchwegs schwächer war als 2022. Der Grund dafür ist, dass 2022 ein Ausnahmejahr, ein Jahr der Einmaleffekte war, waren die beiden Jahre zuvor von den Covid-19-Einschränkungen stark beeinträchtigt.

Besonders interessant ist deshalb wohl der Blick auf das Vor-Krisen-Niveau von 2019. Gegenüber diesem Vergleichsjahr haben die Werte von 2023 fast durchwegs zugelegt, jedoch lohnt sich der genaue Blick in die einzelnen Kategorien.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre dieser Ausgabe topaktueller Branchenthemen. Zudem freue ich mich bereits auf unser persönliches Wiedersehen beim Getränkegipfel 2024 am 25./26.9. in Linz.

Für die anlaufende Frühlingssaison wünsche ich Ihnen viel Erfolg und uns allen das richtige Wetter für unsere Kategorie.

Herzlichst,

Herbert Bauer